ArtGesundheit

Den Raum für das Neue öffnen bedeutet: die Wahrnehmung von der Interpretation lösen…

Wie können wir uns lösen, von den bestimmenden Vorstellungen, Gedanken und Bilder in unserem Kopf? Wie können wir unsere Geschichte neu schreiben und die Möglichkeiten des Lebens wieder zulassen – in unser Leben hineinlassen? Damit sich etwas Neues entfalten kann im Leben?

Annina Frey
  • Von Annina Frey, Fachstelle ArtGesundheit
  • Am veröffentlicht

Wie können wir uns lösen, von den bestimmenden Vorstellungen, Gedanken und Bilder in unserem Kopf? Wie können wir unsere Geschichte neu schreiben und die Möglichkeiten des Lebens wieder zulassen – in unser Leben hineinlassen? Damit sich etwas Neues entfalten kann im Leben?

Das kannst Du, wenn Du den Raum für das Neue wieder öffnest…

Was bedeutet das?

Du öffnest den Raum, wenn Du deine Interpretation von der Wahrnehmung trennst…

Wie es normalerweise abläuft in unserer Geschichte…

Wir nehmen etwas wahr: z.B. Du drückst dich auf eine Weise sprachlich und körperlich bei deiner Freundin aus. Dabei fällt dir auf, wie sie auf dich reagiert. Das löst in dir Gefühle von Scham und Angst aus… Du bist dir jetzt unsicher, was sie über dich denkt, ob Du vielleicht zu emotional warst, oder sie mit Worten verletzt hast. Das läuft sofort ab in deinem Unterbewusstsein und führt dich wiederum zu einer Reaktion. Du machst dir noch den ganzen Tag Gedanken darüber, vielleicht hast Du sogar eine schlaflose Nacht, weil Du glaubst, Du würdest die Leute mit deiner Reaktion verletzen oder vertreiben – sie könnten dich verlassen… 

Was ist passiert?

Du hast etwas beim Gegenüber wahrgenommen und interpretiert, nach deinen Vorstellungen und Geschichten. Möglicherweise hast Du bereits in der Kindheit eine ähnliche Erfahrung gemacht, die Du auf die ähnliche Weise interpretiert hast. Was jetzt geschieht ist, dass sich das Ganze einfach immer wieder wiederholt. Wie ein Plattenspieler in Dauerschleife. Und so hältst Du deine Geschichte aufrecht. Du bestätigst sie immer wieder, weil Du das was Du wahrnimmst auf die gleiche Weise interpretierst. 

Was kannst du verändern?

In dem Du wahrnimmst, aber nicht weiter interpretierst, bzw. den aufkommenden Gedanken weiterverfolgst. Du nimmst also wahr, wie deine Freundin reagiert. Wenn jetzt die Gedanken in dir auftauchen wie z.B.: 

  • «habe ich mich richtig ausgedrückt?» 
  • «war ich zu emotional?» 
  • «was denkt sie über mich?»
  •  «darf ich mich so zeigen?»
  •  «darf ich das?»
  •  «mag sie mich noch?»… 
  • etc…,

…dann nimmst Du den Gedanken nur wahr, bleibst aber nicht daran hängen. Du fühlst das Gefühl dabei und bleibst mit der Aufmerksamkeit in der Wahrnehmung… Natürlich kommt jetzt die Angst noch mehr, weil Du den Gedanken nicht mehr weiterspinnst. Normalerweise hast Du dich ja beruhigt mit der Geschichte, weil das darüber nachdenken gab dir eine Sicherheit: z.B. dass Du abklärst und kontrollierst, wie das Gegenüber noch zu dir steht.  

Das fällt jetzt weg und es braucht den Mut, dich erstmals den aufkommenden Gefühlen zu stellen. Das ist verwirrlich und kann dich innerlich überwältigen. 

Du kannst dich gleichzeitig beruhigen und dir sagen: «es ist alles gut und darf da sein, was auftaucht ist die Angst, die mich steuern will, diese Angst ist jetzt da und so gross, weil ich sie zu dem gemacht habe. Sie ist so gross wegen meiner Geschichte». Dabei verneinst Du die Angst nicht, Du lässt sie zu und bestätigst sie. 

Je mehr Du das übst, bemerkst Du, dass die Angst zwar noch auftaucht, Du aber nicht untergegangen bist. Du bist stärker geworden von innen heraus, weil Du dich ihr gestellt hast. Nun kannst Du immer mehr wahrnehmen, dass sich ein Raum öffnet zwischen der Wahrnehmung, der Angst und deinen alten Gedanken dazu. Schenk diesem Raum mehr Aufmerksamkeit, das sind manchmal Sekunden. Du wirst nun bemerken, dass Du die Wahl hast:

  • zwischen den alten, bekannten Gedanken und Verhaltensweisen daraus oder… 
  • …der Möglichkeit, dass das was Du wahrnimmst, alles sein könnte. Denn es wäre nur durch deine gewohnte Brille gefiltert und damit hast Du alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen. So entsteht der Raum, in dem sich das Neue entfalten darf, in dem Du deiner Kraft begegnest und Du dich aus der Komfortzone, deinem eigenen Gefängnis bewegen kannst. 

Das kannst Du mit allen Themen so machen wie z.B.: Wenn Du glaubst, du bist nicht schön, wenn Du glaubst, Du seist zu wenig gut, wenn Du glaubst, du seist nicht liebenswert oder man würde dich ablehnen… und viele mehr…

Begibt dich auf die Reise in dein Innerstes und lass dich von deiner Kraft überraschen und inspirieren.